2018-02-20 Venedig

Die Anreise

Am Kölner Hauptbahnhof werden die Reisenden am frühen Morgen mit winterlicher Kälte und einem vielversprechendem Sonnenaufgang empfangen welcher geradezu einlädt zu einer Reise. Der ICE zwischen dem Amsterdamer Flughafen und Frankfurt war verblüffenderweise trotz des noch jungen Tages komplett voll und auch vollständig reserviert. Offensichtlich werden die Alternativen zum Flugverkehr immer attraktiver.

Am Frankfurter Flughafen hat sich das winterliche einheitliche Grau mit leichten Auflockerungen durchgesetzt, hier ist das Signal an die Reisenden: Bloss schnell weg. bevor es deprimierender wird.

Nach einem problemlosen Flug ist es bei der Ankunft in Venedig immer noch bedeckt, aber die Vorfreude läßt die Farben schon strahlender erscheinen. Hinzu kommt, dass der Freiluftmarsch zu den Anlegern ersetzt ist durch eine überdachte Passage mit Roll-Wegen. Ebenso sind die Hafenanlagen nun überdacht und auch ansprechend gestaltet.

Das gewünschte Taxi-Boot steht auch schon wartend bereit, ein letzter Blick auf den Flughafen und das sich rasant nähernde Polizeiboot und dann geht es auch schon durch die Lagune zu ‚La Serenissima

 

„Du bist schön Venedig,
von Wellen umgeben, 
ruhiger Spiegel erhabener Kunstwerke! „
(italienischer Sprachgebrauch)

Ein erster Rundgang

Nun gilt es erst einmal, die Stimmung in der Lagunenstadt aufzusaugen und die Hektik des Alltags und der Anreise abzulegen.

Es beginnt mit den manchmal ungewohnt scheinenden Schaufensterauslagen, die Freude über die immer wieder ins Bild gleitenden Gondeln, der Kontrast zwischen der morbiden Realität und den überall plötzlich sichtbaren Prachtbauten, der Gemütlichkeit der vielen kleinen und vor allem leckeren Cafes, der ruhig auf den touristischen Ansturm wartenden Stadt im Kontrast  zu einer gewissen Hektik und Eile im Alltag, wie überall in der Welt auch hier mit moderner Unterstützung in der Hand oder am Ohr – je nach Vorliebe des Besitzers.

Mit eintretender Dunkelheit und zunehmender Kälte geht die Unruhe des Alltags über in die Ruhe einer winterlich kalten Stadt.

Dorsoduro

Natürlich dient der erste Tag dazu, die nähere Umgebung zu erkunden. Heute steht also ein Rundgang durch den Stadtteil Dorsoduro auf dem Programm.

Dorsoduro besteht aus 17 Einzelinseln, darunter auch Giudecca mit den westlich vorgelagerten Inseln Sacca Fisola und Sacca San Biagio.

Der Name leitet sich vom Zustand des Sestiere (=Stadtteils) vor der Besiedlung ab. Dorso duro bedeutet harter Rücken und weist auf den Umstand hin, dass es sich um festen, teilweise felsigen Untergrund handelte, auf dem der Stadtteil errichtet worden ist. (Quelle: Wikipedia)

Allgegenwärtig sind die Masken, heute ist Markttag für den täglichen Einkauf, teilweise vollkommen unscheinbar sind die Eingänge zu den Hotels. Irgendwann steht man unvermittelt am Canale della Guiudecca während man sich kurz zuvor noch mit den kleinen Booten auf schmalen Kanälen und deren Spiegelungen im Wasser oder anderen Details beschäftigt hat.

Natürlich bildet die Gondelwerft am Rio San Trovaso den Abschluss dieses Rundganges.

Die einsetzende Dämmerung in Kombination mit dem nun kaum wahrzunehmenden Nieselregen bietet sich an die Eile des Alltags symbolisch zu erfassen. Als Ergebnis sind die Umrisse der Menschen durch die abendliche Hektik nur noch verzerrt oder schattenhaft wahrzunehmen.

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10 Antworten auf „2018-02-20 Venedig“

  1. Ja, ja der Georg… der macht schon tolle Fotos…

    Ein wirklich gelungener Bericht, informativ und kurzweilig zu lesen. Und die Fotos sind schon beeindruckend gut, da bin ich schon ein wenig neidisch…

    1. Hallo Jens,
      freut mich dass dir der Bericht bis hierhin gefällt.
      Aber deine Fotos sind sicherlich deutlich bodenständiger als meine, das macht schon alleine die Perspektive ?
      Gruß
      Georg

  2. Dein Reisebericht ist grandios. Mir welchem liebevollen und aufmerksamen Blick du all diese Détails eingefangen hast! Herrlich!
    PS Bist du ein Fisch-fan? 😉
    LG, Christine

    1. Hallo Christine,
      Danke! ich bin begeistert wenn du begeistert bist 🙂
      Zu deiner Frage: Ja, und bei der Auswahl auf dem Rialto-Markt könnte ich mich Rein-Setzen und stundenlang Fisch bruzzeln und futtern!

      Ach übrigens: Wir hier im Rheinland sind recht einfache Mitbürger: Wir machen auch bei ‚Details‘ nicht so einen Klecks auf das ‚e‘ 🙂
      Aber das ist bestimmt die Tastatur schuld, stimmts ? 🙂

      Ich freue mich schon auf die nächste Runde.

      Gruß
      Georg

  3. Jetzt hab ich mir schon mehrmals beide Teile deines Berichtes angesehen, mit meinen Fotos verglichen…. und komme fast zu der Überzeugung: Da muss ich nochmal hin. Du hast doch eine andere Sichtweise und in/um die eine oder andere Ecke geschaut, die mir entgangen ist.
    Ach ja, natürlich war es auch ein Genuss, deinen Bericht zu lesen!
    Liebe Grüße
    Claudia

    1. So soll es sein, du bist ein sehr gern gesehener Berichte-Leser, besonders wenn du dies mehrfach machst. 🙂

      Natürlich muss ‚man‘ noch einmal nach Venedig, ich habe auch diesmal neue Dinge entdeckt und bin mir sicher, beim nächsten Mal wird es genau so wieder sein.

      Aber es bietet sich ja bestimmt Gelegenheit, irgendwo im Kleinen zu üben und sich abends mal auszutauschen. Dann sind alle sozusagen ‚im Training‘.

      Mir fällt da so Colmar ein, Strassbourg, Mount St. Michel im Winter, Idar-Oberstein, Brügge, Saint-Malo und noch vieeell mehr !!

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