Februar 2019 auf Rügen

Nachdem meine bisherigen Ausflüge auf Rügen durchaus Spaß gemacht haben, ist nun der 3. Trip auf die größte Deutsche Insel fällig. Natürlich unter Umgehung der Hochsaison zwischen Juni und September. Nachdem die ersten beiden Besuche geprägt waren von Schnee, kaltem Wind und nächtlichem Frost zeigt sich dieses Mal eine andere Seite von Rügen.

Obwohl die Temperaturen in den Nächten nahe an der Frostgrenze liegen ist es tagsüber wegen des fehlenden Windes und des dauerhaften Sonnenscheines fast frühlingshaft. So konnten wir einige Wartezeiten in der Sonne sitzend und bei Nutzung einer einer soliden Jacke mit Picknick überbrücken.

Der erste Tag

Zu Beginn ist das Wetter noch etwas diesig oder nebelig – je nach bevorzugter Definition.

Es geht zuerst nach Göhren an die Ostküste der Insel. Abgesehen von den Bauarbeitern am neu enstandenen Parkhaus in Göhren ist die Ortschaft noch nicht aufgewacht. Von der Seebrücke ergibt sich der Blick auf die ebenfalls noch dösenden Möven, den langsam im Rückzug befindlichen Nebel und einige wenige Spaziergänger am Strand, welche das durch nichts gestörte Rauschen der See genießen.

Dieser Rhythmus geht ganz automatisch auch auf mich über, und die Temperaturen ermöglichen ein längeres Verweilen und Beobachten auf den ‚Liegebänken‘ am Ende der Seebrücke.

Als nächstes schlendere ich zum – ebenfalls menschenleerem – Kurpavilion von Göhren, bevor es die paar Schritte zum Bahnhof geht – der Endstation des Rasenden Rolands, eines der Wahrzeichen von Rügen. Hier habe ich die Gelegenheit, das notwendige Umhängen der Dampflok zu dokumentieren. Göhren ist einer dieser in den östlichen Bundesländern sehr häufig vorkommenden Kopfbahnhöfen. Vielleicht sollte man in diesem speziellen Fall als Endbahnhof einer Kleinbahn eher von einem Klein-Kopf-Bahnhof reden. Nun gut, das entscheidet am besten jeder für sich.

Nachdem die übrigen Mitreisenden auch so langsam eingetroffen sind, geht es am späten Nachmittag nach Sellin, um die sich hier treffenden Züge abzulichten, den neu angelegten Seglerhafen zu begutachten und die Seebrücke von Sellin in der Goldenen und Blauen Stunde abzulichten

Der zweite Tag

Natürlich beginnt der 2. Tag mit der (bildtechnischen) Digitalisierung des ersten Zuges von Putbus nach Göhren. Die Felder bei Posewald erweisen sich hier als ein guter Standpunkt.

Nach dem sich anschließenden und üppigen Frühstücks geht es zur Werkstatt des Rasenden Rolandes bei Putbus. Wir haben Gelegenheit einen kompletten Bearbeitungszyklus des einfahrenden Zuges zu erleben: Beladen mit Kohle-Nachschub, entfernen der Schlacke-Reste aus der Lokomotive, Nachfüllen des Wassertanks und vieles weitere mehr.

Zu unserem Glück befindet sich eine in Wartung befindliche Lokomotive auf dem Freigelände, ohne Räder oder´Achsenlager. Obwohl sich wetterbedingt das Leben draußen abspielt, ergeben sich auch in der Werkstatt einige interessante Fotomotive.

Anschließend geht es aufgrund der Lichtverhältnisse noch einmal in den Posewald, anschließend nach Granitz und Garfitz zur Ablichtung der fahrenden Züge, einiger sich dort befindnender Alleen und zum Abschluß zur intensiven Untersuchung an den neuen Seglerhafen von Sellin.

Der dritte Tag

Für den dritten Tag ist eine Fahrt mit dem Rasenden Roland vorgesehen. Diesmal fotografieren wir den ersten Zug des Tages nicht von Außen, sondern sitzen im ersten Wagen.

Natürlich gibt es auch regelmäßige Besuche auf der Aussichtsplattform – dabei stellt man fest, dass so eine Dampflok tröpchenweise eine ganze Menge Schmutz vermischt mit Wasser in der Weld verstreut. Nachdem dieses Abenteuer viel zu schnell vorüber ist, kehren wir in die frisch renovierte Bahnhofsgaststätte von Putbus ein, bei gleichem Wirt und gleichgebliebener Speisekarte. (Selbstgemachter Kartoffelsalat mit …)

Nun geht es noch einmal zum Posewald und anschließen in den Circus von Putbus – letzterer ist ein zentral gelegener Park mit einheitlicher Bebauung, Zu guter Letzt also noch ein wenig Architekturfotografie.

Fazit

Nachdem sich Rügen und seine Bewohner auch diesmal von einer sehr angenehmen Weise gezeigt haben besteht bei mir der Wunsch zu einem weiteren Aufenthalt. Aufgrund der Entfernung zur Domstadt im Westen der Republik könnte aber ein Aufenthalt von 7-8 Tagen deutlich effektiver sein.

Wie das Ergebnis auch immer aussieht, eins ist fast sicher: Es folgt auch hierzu ein Foto-Bericht.

20.10.2018 Masuren

Es ist soweit, nach mehreren vergeblichen Versuchen eine Reisegruppe in diese Region zu finden, geht es nun für eine Woche nach Masuren. Im Laufe der Recherche habe ich gelernt, dass Masuren heute ein Teil von Polen ist – auch wenn die Ortsansässigen ihn gerne ‚das vergessene Polen‘ nennen. Unser Feriendorf direkt am Mamry – dem Mauersee – und liegt recht exakt 250km östlich von Danzig.

Aber eins nach dem Anderen:

Die Anreise gestaltet sich sehr touristenfreundlich und problemlos, es geht um die Mittagszeit ein Direktflug von Frankfurt mit einem Lufthansa-Zubringer Zug – operated by Deutsche Bahn. Der gebuchte ‚Snack‘ erweist sich als Sandwich und ist sowohl der Uhrzeit angemessen als auch genießbar.

Leider verzögert sich die Landung um etwa 25 Minuten.

Ebenso unkompliziert geht es weiter in Danzig, das Gepäck ist vollständig mitgeflogen und schnell auf dem Band, der Zoll stört nicht die Einreise, die Schiebetür öffnet sich und schon ist man in der Ankunftshalle des Danziger Flughafens. Unsere Reiseleitung steht unübersehbar in 10m Entfernung wie ein Fels in der Brandung.

Prima, wir müssen nur 5 min warten bis alle Mitreisenden ihr Gepäck eingesammelt haben und 10min für die obligatorische Begrüssung der übrigen Mitreisenden, alles gute Bekannte welche ich teilweise fast 2 Jahre nicht gesehen habe.

Nun wird unser Fahrzeug herbeitelefoniert, da der Fahrer auch ein allseits Bekannter ist setzt sich die Begrüßung fort. Irgendwie kommt dann wie durch Zauberhand das Gepäck in das Fahrzeug und wir dazu.

Da die Entfernung nach Masuren insgesamt fast 1400km sind und die Zeitzone die gleiche bleibt, geht hier das Licht fast genau 1h früher unter, was wir auch recht schnell feststellen können.

Zuerst geht es etwas nach Norden, dann praktisch westlich bis zu unserem Ziel. Die Nevigation schätzt die Fahrzeit für die 250km von Anfang an auf fast genau 4h. Wir wollen es irgendwie nicht glauben, werden aber eines besseren belehrt.

Irgendwann schaue ich mal zum Zeitvertreib auf meine Mobile Navigation und stelle fest, dass wir uns nur ein paar Kilometer vor der Russischen Grenze – der Enklave Kaliningrad – befinden. Dummwerweise konnte ich bis zur Grenze keine Kreuzung mehr entdecken, allerdings verkünden die Straßenschilder eine baldige Kreuzung. So sind wir abgebogen und parallel zur Grenze der Straße gefolgt – es gab sowieso keine Alternative …

Somit sind wir pünklich zum Abendessen in unserer Feriensiedlung angekommen und zum Abendessen und -trinken gespurtet.

01 Alleen

02 Das Feriendorf

Am nächsten sonnigen Morgen läßt sich ein Überblick über das Feriendorf gewinnen.

Hier eine Übersicht der Ferienanlage incl. Hafen

Rechts sind die Ferienhäuser erkennbar, in der Mitte das Restaurant

03 Erste Eindrücke

Hier lose gesammelt die ersten Eindrücke von der Umgebung.

Angefangen in Węgorzewo / Angerburg über frequentierte Bushaltestellen in Nirgendwo nahe der russischen Grenze bis hin zu einem recht einsamen See mit morgendlichen Wolkenformationen.



04 – Dönhoffstädt

Wir nutzen das uns nicht mehr ganz so gewogene Wetter zu einem Besuch eines ehemaligen Gutshofes – eiber der größten im ehemaligen Preussen: Das Gut der Dönhoffs.

Unsere Frage an unser Vermieter bezüglich Eintritt wurde mit den Worten beantwortet: ‚Da ist immer eine ältere Dame, welche die Besucher gegen einen Obulus ins Gebäude läßt‘. Auf Hochdeutsch: Die Damen, welche öfters nach dem Rechten sehen sollen, nutzen Ihre Schlüsselgewalt für ein ‚kleines‘ Nebeneinkommen. Wobei ‚klein‘ hier eher relativ ist – einerseits bezogen auf die Summe, andererseits bezogen auf die (nicht abgesprochene) beschränkte Zeit im Gebäude. Üblich scheinen hier so 20min zu sein – für Fotografen in ‚Lost Places‘ eher unangemessen kurz. Nach 50min haben wir (gegen Obulus) eine Verlängerung bewilligt bekommen, diese war aber eher kürzer als 50min, um die Mittagszeit bestanden scheinbar andere Prioritäten als Touristen für ihre Spinnereien genügend Zeit zu gewähren.

Leider ließ sich die ‚ältere Dame‘ (in Wirklichkeit 2, vermutlich im täglichen Wechsel) nicht ablichten, aber auch im entfernen Polen gilt das Recht am eigenen Bild.

Nun gut, hier die fotografischen Ergebnisse:

05 Kirche von Święta LipkaHeiligelinde

Näheres über diese prachtvolle Kirche ist in der Wikipedia nachzulesen

Wiki-Artikel zur Kirche von Święta Lipka

06 Ort Reszel

Das Mittagessen haben wir im ersten Haus am Platz eingenommen. Wahlweise eine Suppe oder Piroggen, hier mit einer leckeren Gulasch-Füllung, polnisch-pikant gewürzt. Dieser Luxus hat auch seinen Preis: Piroggen mit Beilage und einem Kaffee summierten sich auf knapp unter 5 Euro auf.

Hier der Link zum Restaurant: Restaurant in Reszel

Eine Übersicht über den eigentlichen Stadtkern von Reszel:

07 Schleuse des Masurischen Kanals

Die Schleuse ist Teil des nie fertiggestellten masurischen Kanals. Sie ist die einzige fertiggestellte Schleuse des gesamten Kanals, von dem heute etwa 20km auf polnischem Gebiet liegen. Der Rest von 30km ist auf dem Gebiet der Enklave Kaliningrad zu finden, nach dem 2. Weltkrieg gab es aufgrund der verschobenen Besitzverhälnisse keinen Grund, den Bau des Kanals abzuschließen.

Detailliertere Informationen finden sich im Wikipedia ‚Masurischer Kanal‘

08 – Die Wolfsschanze

Bis zum Beginn der Reise hätte ich die Wolfsschanze eher im heutigen Gebiet von Estland / Lettland /  Littauen gesucht. Aber sie liegt im heutigen Masuren, auf polnischen Gebiet. Somit ist ein Besuch Teil des Pflichtprogrammes.

Ich bin gespannt auf die Halle, in welcher das Stauffenberg-Attentat fehlgeschlagen ist. Es stellt sich heraus, dass dieses Gebäude gesprengt wurde um keinen Wallfahrtsort für gewisse Persönlichkeiten zu schaffen.

Beim Rundgang durch das Gelände habe ich verschiedene Gedanken:

  • einerseits muss ich registrieren, dass diese mir ferne Welt im Leben meiner – damals jugendlichen – Eltern eine grosse Rolle gespielt hat
  • der Rundgang weckt eine fotografische Neugierde
  • es ist bedrückend darüber nachzudenken wie nah diese Welt wirklich ist – Dinge wie die Erfindung des Automobils, der Glühbirne oder das Wissen um eine runde Erde, welche um die Sonne kreist sind erheblich älter
  • mir und dem ein oder anderen Begleiter fällt einfach nur ein Wort für die Beschreibung dieser ganzen Ideologie ein: ‚Größenwahn‘
  • mich macht nachdenklich, ob die Auflösung des Adels und Schaffung dieses Gedankengutes, welches weltweit in die Katastrophe geführt hat, wirklich einen Fortschritt darstellt: Der Adel wurde ersetzt durch selbsternannte ‚Führende‘ welche im Gegensatz zu Ersteren aber nicht auf die Verantwortung Ihrer Rolle vorbereitet wurden und sich – modern formuliert – nicht im geringsten um ‚Nachhaltigkeit‘ kümmern

Der geneigt Leser möge sich seine Gedanken machen und die Bilder wirken lassen.

Hier nun eine Auswahl der Bilder:

Ich komme zu dem Schluß, dass man einmal im Leben aus historischem Interesse dieses Gelände gesehen haben sollte, es aber keinerlei Grund zu einer wiederholten Besichtigung gibt.

09 Sonnenaufgang am Mamry – Mauersee

Am letzten Tag habe wir noch das Wohlwollen des Wettergottes: Also ist es gar keine Last, vor dem Frühstück zum naheliegenden Badestrand zu fahren um die aufsteigende Sonne in Bilder zu fassen.

Hier noch ein Karten-Überblick über die besuchten Orte

Das 43. Bardentreffen in Nürnberg in 2018

Tag 1

Und wieder einmal beginnen die Ferien im Freistaat Bayern, also steht in Nürnberg das traditionelle Bardentreffen an. Natürlich sind vor Beginn des Bühnenprogrammes in der Nürnberger Fußgängerzone die Straßenmusiker reichlich versammelt. Besonders bemerkenswert ist hier ein Cowboy mit deutscher Muttersprache. Er interpretiert Werke von Leonard Cohen oder auch Bob Marley im Country-Style. Zu ihm gesellt sich ein tanzenden Pärchen, welches sich vermutlich an die eigene Sturm- und Drangzeit aus den späten Sechziger Jahren zurückerinnert und Eleganz zu den Klängen tanzt. Das Pärchen erschien in den nächsten Tagen mit genau soviel Spaß auch bei anderen Straßenmusikanten.
Beim Sänger habe ich mich nur gefragt, warum er mit dieser Stimme keine einträglichere Beschäftigung gefunden hat.
Am Sebalder Platz
                  Das erste ‚richtige‘ Konzert ergibt sich für mich am frühen Abend: Dagadana spielt am Sebalder Platz.
Dagadana ist ein Quartett mit polnischen, ungarischen und ukrainischen Musikern. Das ganze klingt etwas exotisch östlich, der Funke der Begeisterung springt aber schnell von den Musikern aufs Publikum über. Die Spanne der Musik reicht von eher volkstümlicher Musik über Jazz bis zu Weltmusik. Musik von Dagadana Dieses Konzert ist ein schöner Abschluss des ersten Tages und zugleich ein vielversprechender Anfang für ein interessantes Wochenende.

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Cuxhaven im Frühjahr 2018

Anfang Mai erlaubte die Ansammlung von Feier- und Brückentagen einen weiteren Kurz-Ausflug nach Cuxhaven.

Es wird ein besonderer Ausflug: 5 Tage frühlingshaftes Wetter mit Sonnenschein und ohne Wolke am Himmel habe ich dort auch noch nicht erlebt. Daher gilt dasselbe wie immer: Es war nicht mein letzter Besuch dort, sofern mir nicht der Himmel auf den Kopf fällt (frei nach Asterix).

Für den Fotografen stellen abwesende Wolken immer eine Herausforderung dar, es fehlt irgendwie die Dramatik im Bild.

Nun gut, es bilden sich im Laufe der Tage mehrere Motiv-Schwerpunkte heraus:

  • Sonnenaufgänge
  • Sonnenuntergänge
  • Schiffe in allen denkbaren Variationen

.. und zur Auflockerung noch einige andere Motive

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Hier sind die Ergebnisse dieser Geh-Versuche:

— ENDE —

2018-02-20 Venedig

Die Anreise

Am Kölner Hauptbahnhof werden die Reisenden am frühen Morgen mit winterlicher Kälte und einem vielversprechendem Sonnenaufgang empfangen welcher geradezu einlädt zu einer Reise. Der ICE zwischen dem Amsterdamer Flughafen und Frankfurt war verblüffenderweise trotz des noch jungen Tages komplett voll und auch vollständig reserviert. Offensichtlich werden die Alternativen zum Flugverkehr immer attraktiver.

Am Frankfurter Flughafen hat sich das winterliche einheitliche Grau mit leichten Auflockerungen durchgesetzt, hier ist das Signal an die Reisenden: Bloss schnell weg. bevor es deprimierender wird.

Nach einem problemlosen Flug ist es bei der Ankunft in Venedig immer noch bedeckt, aber die Vorfreude läßt die Farben schon strahlender erscheinen. Hinzu kommt, dass der Freiluftmarsch zu den Anlegern ersetzt ist durch eine überdachte Passage mit Roll-Wegen. Ebenso sind die Hafenanlagen nun überdacht und auch ansprechend gestaltet.

Das gewünschte Taxi-Boot steht auch schon wartend bereit, ein letzter Blick auf den Flughafen und das sich rasant nähernde Polizeiboot und dann geht es auch schon durch die Lagune zu ‚La Serenissima

 

„Du bist schön Venedig,
von Wellen umgeben, 
ruhiger Spiegel erhabener Kunstwerke! „
(italienischer Sprachgebrauch)

Ein erster Rundgang

Nun gilt es erst einmal, die Stimmung in der Lagunenstadt aufzusaugen und die Hektik des Alltags und der Anreise abzulegen.

Es beginnt mit den manchmal ungewohnt scheinenden Schaufensterauslagen, die Freude über die immer wieder ins Bild gleitenden Gondeln, der Kontrast zwischen der morbiden Realität und den überall plötzlich sichtbaren Prachtbauten, der Gemütlichkeit der vielen kleinen und vor allem leckeren Cafes, der ruhig auf den touristischen Ansturm wartenden Stadt im Kontrast  zu einer gewissen Hektik und Eile im Alltag, wie überall in der Welt auch hier mit moderner Unterstützung in der Hand oder am Ohr – je nach Vorliebe des Besitzers.

Mit eintretender Dunkelheit und zunehmender Kälte geht die Unruhe des Alltags über in die Ruhe einer winterlich kalten Stadt.

Dorsoduro

Natürlich dient der erste Tag dazu, die nähere Umgebung zu erkunden. Heute steht also ein Rundgang durch den Stadtteil Dorsoduro auf dem Programm.

Dorsoduro besteht aus 17 Einzelinseln, darunter auch Giudecca mit den westlich vorgelagerten Inseln Sacca Fisola und Sacca San Biagio.

Der Name leitet sich vom Zustand des Sestiere (=Stadtteils) vor der Besiedlung ab. Dorso duro bedeutet harter Rücken und weist auf den Umstand hin, dass es sich um festen, teilweise felsigen Untergrund handelte, auf dem der Stadtteil errichtet worden ist. (Quelle: Wikipedia)

Allgegenwärtig sind die Masken, heute ist Markttag für den täglichen Einkauf, teilweise vollkommen unscheinbar sind die Eingänge zu den Hotels. Irgendwann steht man unvermittelt am Canale della Guiudecca während man sich kurz zuvor noch mit den kleinen Booten auf schmalen Kanälen und deren Spiegelungen im Wasser oder anderen Details beschäftigt hat.

Natürlich bildet die Gondelwerft am Rio San Trovaso den Abschluss dieses Rundganges.

Die einsetzende Dämmerung in Kombination mit dem nun kaum wahrzunehmenden Nieselregen bietet sich an die Eile des Alltags symbolisch zu erfassen. Als Ergebnis sind die Umrisse der Menschen durch die abendliche Hektik nur noch verzerrt oder schattenhaft wahrzunehmen.

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Dezember 2017 St. Peter-Ording

Heute geht es schon wieder nach Schleswig-Holstein an die Nordseeküste. Ziel ist diesmal aber ein erholsames Wochenende vor Ort mit Fotografie und Fotografen. Die Anreise nach St. Peter-Ording erfolgt diesmal aufgrund der Entfernung und der üblichen Widrigkeiten der Jahreszeit in 2 Etappen:  Der erste Tag der Anreise verläuft ohne  Zwischenfälle, der zweite Tag beginnt mit der Fahrt von Otterndorf nach Wischhafen – beides liegt übrigens am südlichen Ufer der Elbe – zur Fähre nach Glückstadt und dann weiter im stau- und stressfreiem Schleswig-Holstein nach St.Peter Ording auf der Halbinsel Eiderstedt.   Der Tag bietet vorweihnachtlichen Nebel und Lufttemperaturen von 0 Grad. Also genau das richtige Wetter um sich langsam und vorsichtig zum Fähranleger vorzutasten, natürlich erst nach einem ergiebigen Frühstück und bei beginnender Dämmerung. Letztere ist in diesen Breiten ja noch einmal 15min verzögert zu dem was der Rheinländer so kennt.   Aufgrund der morgentlichen Ruhe kann ich unmittelbar auf die erst halb gefüllte Fähre rollen. Eine Wartezeit entsteht in der Hoffnung des Betreibers, dass noch einige Reisende hinzustoßen könnten. Seine Erwartung wird nur teilweise erfüllt. Mit der langsam einsetzenden Bewegung der Fähre verschwindet der Anleger und die gesamte Umgebung für die Zeit der Überfahrt im Nebel, bzw. im Nichts.
Die weitere Anreise gestaltet sich genau so unkompliziert, zusätzlich lichtet sich etwas südlich des Ziels sogar noch der Nebel. Daher ist es Pflicht, nach der Begrüßung der schon Eingetroffenen noch mit Kamera zum nahegelegenen Strand zu eilen bevor der winterliche Sonnenuntergang um 16:05 sein Werk vollendet hat.

2017 – Oktober, November: Cuxhaven und Schleswig-Holstein

Anreise und erster Tag

Der letzte Teil der Anreise war schon von Sturm Herwart geprägt. Es wurde sinnvoll, die Reisegeschwindigkeit auf ca. 100km/h zu begrenzen um die Flug-Eigenschaften des Autos nicht zu testen. Die Nacht war dann laut und sehr unruhig, dank der Umstellung auf Winterzeit war die Nacht dann doch ausreichend. Der morgendliche Blick auf die Elbe ergab dann einen Wasserstand von 3,50 Meter über normal, die üblicherweise sichtbaren Wiesen vor dem Deich waren deutlich geflutet. Nach Frühstück und Eroberung der Wohnung stand die Besichtigung des Phänomens 2 Stunden später an: Der Wasserstand war zwar ca. 2 Meter gesunken, aber immer noch deutlich über dem normalen Hochwasser, der Wind war weiterhin sehr beeindruckend und die ‚Alte Liebe‘ wurde aufgrund der entstandenen Beschädigung teilweise gesperrt – ein Zugang war nur zur oberen Ebene möglich.
 

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2017: 21. – 28.Juli, Irlands Westen

Da ich bisher noch nicht Irland besucht hatte, ist es nun an der Zeit, dies zu ändern.   Die Anreise war recht bequem, Abflug vormittags in Köln nach Dublin. Dort trifft sich die Gruppe im Hotel welches sich etwas außerhalb von Dublin befand, bevor es am Folgetag in den Westen von Irland geht. Am Flughafen in Köln lief mir dann noch Jan Josef Liefers über den Weg, aber der wollte bestimmt woanders hin. Für die Abreise hat Eurowings eine Anekdote zum kostenlosen Zeitvertreib geboten: Bei der Gepäckabgabe wurde ich freudlich und intensiv auf eine Änderung des Abfluggates hingewiesen. Somit sollte ich mich an Gate 31 einfinden. Gesagt – getan, nach der komplikationslosen Sicherheitskontrolle habe ich mich dort eingefunden, wie viele andere potentielle Mitflieger auch. Und man konnte auch schon ein passendes Fluggerät entdecken, welche Flughafen-typisch an das Gate angedockt war.   Irgendwann trifft eine nette Dame mit offiziellem Aussehen ein und versucht die potentiellen Dublin-Reisende doch für Gate 51 einzuladen. Da es hier und da akustische oder Sprachprobleme gibt, gestaltet sich der Umzug etwas zäh. An Gate 51 angekommen stellt sich heraus, dass hier etwa ein weiteres Drittel  der Mitreisenden vor Ort ist. Bis zum Boarding geht nun alles seinen üblichen Gang. Allerdings kann am Gate kein passender Flieger entdeckt werden. Also geht es zum Boarding in die Fluggastbrücke, aber nicht in ein Flugzeug, sondern ersatzweise die Treppe nach unten in einen Bus. Es folgt eine Rundfahrt über die Park-Flächen der Gates zu unserem vorgesehenen. Man kann nun schnellstmöglich die Meter bis zur Treppe gehen und das Flugzeug besteigen oder alternativ mal schauen wo man sich nun eigentlich befindet. Letzeres führte zu der Gewissheit, dass man sich genau am Aufgang zu Gate 31 befand … Als sehr angenehm stellt sich das Wetter in Dublin heraus: 15 Grad bei einer leichten Brise und strahlendem Sonnenschein. Das ist eine deutliche Änderung zum angenehmeren verglichen mit diesem typisch rheinisch schwül-warmen Sommerwetter der Tage zuvor. Nun gilt es noch das Hotel in Dublin zu finden und auf die Mit-Fotografen und das Abendessen zu warten. Beides gelingt problemlos, auch dank eines sehr mitteilungsfreudigen Taxifahrers, natürlich mit irischem Akzent.  

Erste Eindrücke

Das Hauptziel des ersten Tages vor Ort war der Transfer in den Westen Irlands. Der Weg führte über  Galway, einer Stadt mit knapp 80.000 Einwohnern und zei Universitäten. Es war Samstag und aufgrund des weiterhin sommerlichen Wetters war die Stadt sehr gut besucht und es ergab sich die ein oder andere Gelegenheit, Straßenkünster fotografisch einzufangen.  Für unsere Augen sind die vorhandenen Träger der Werbeschilder etwas ungewohnt, gehören hier aber mit zum Stadtbild.
Auf der weiteren Fahrt haben wir uns dem Dunguaire Castle in der Bucht von Galway fotografisch genähert, die ersten Gehversuche zum Thema Graufilter und Langzeitbelichtung gestartet.  Anschließend gab es einen Schnupper-Stop am Burren Walking Parking Stop südlich von Fanore damit wir uns zum ersten Mal fotografisch an der für diesen Nationalpark typischen Karstlandschaft nähern konnten.

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2017: 12. – 21.Januar, Venedig

   

Du lautlos dunkler Kanal,

Verlassene Bucht,

Uralter Häuser graue Flucht,

Gotische Fenster und maurisch verziertes Portal!

Von tiefem Traum besiegt,

Vom Tode eingewiegt

Schläft hier die Zeit

Und alles Leben scheint so weit, so weit!

Hier will ich ganz allein

Durch alte Gassen gehn,

Bei Fackelschein

An Gondeltreppen stehn,

In blinde Fenster sehn,

Bang-glücklich wie ein Kind im Dunkeln sein.

(Ankunft in Venedig, Hermann Hesse, (1877-1962) )    


Es ist mal wieder so weit: ‚Die Schöne‘ wartet auf meinen Besuch. Diemal ist die Anfahrt mit dem Nachtzug geplant, Abfahrt mit der ÖBB um 23:35 ab München, Ankunft um 8:34 im Bahnhof Venedig, Santa Lucia, direkt auf der Lagune. Im Zug noch Frisch geduscht und lecker gefrühstückt geht es ausreichend gestärkt direkt per Vaporetto zum Hotel, welches sich in einem ehemaligen Palazzo eingerichtet hat.    Beim Blick vom Bahnhof Richtung Canal Grande fühle ich mich sofort ‚zuhause‘ und willkommen.

1. Tag, Ankunft und erste Erkundungen

Nach der Ablage des Gepäcks – und einem stärkenden Expresso auf Kosten des Hauses – beginnt die Erkundung der näheren Umgebung. Insbesondere spannend, da ich zum erstem Mal eine milde Form des Hochwassers erleben darf bzw. muß.
Abends geht es dann zum Palazzo Ducale, und es gibt wiederum eine wettertechnische Rarität: Schnee, nicht nur auf den Gondeln in Venedig. Vor dem Konzert können im Saal Aufnahmen gemacht werden, während des Konzertes ist dies bedauerlicherweise und verständlicherweise ausdrücklich nicht erwünscht. So können die Besucher sich auch alle ungestört auf das Konzert konzentrieren, ich bin  für meinen Teil anfänglich skeptisch, dass diese 4 Streichinstrumente unterschiedlicher Größe in der Größe des Raumes akustisch verloren gehen – so ganz ohne moderne Verstärkertechnik. Diese Bedenken werden eindrucksvoll geradezu pulverisiert, mit den ersten Saitenbewegungen zum Einstimmen wird klar, dass der Saal mit diesen Instrumenten ‚gerockt wird‘. Kurz: Einfach beeindruckend.

2. Tag

Heute steht erst einmal ein Museumsbesuch auf dem Programm, daher ist der morgens mit dem Tageslicht aufziehende Nebel nicht hinderlich. Anschließend geht es per Bus – also Vaporetto – zur Salute um von der Spitze der Halbinsel die sich durchsetzende Sonne mit Blick auf den Marcusplatz zu genießen. Sehr interessant zu beobachten sind hier die Eitelkeiten der Einheimischen und Touristen.   Am späten Nachmittag geht es ins Hotel um den Rest der Gruppe in Empfang zu nehmen und kennenzulernen.

3. Tag, ein Rundgang durch Dorsoduro

Der heutige Tag ist neben dem Kennenlernen und Vorstellung der anstehenden Tagesordnungspunkte einem Rundgang durch den Stadtteil Dosoduro gewidmet, in dem sich auch unser Hotel befindet. Traditionell ist eine Einkehr bei einer lokalen Meyers-Filliale inclusive.

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... ist nicht erwünscht